Montag, 19. Mai 2014

DAS TÄGLICHE GESCHÄFT


es gibt ja zwei arten von klopapierbenutzern und somit auch 2 arten von klopapier: erstens die falter und zweitens die knüller. die falter brauchen dickes, flauschiges und reissfestes papier, denn sie legen es ein- oder zweimal zusammen. die knüller brauchen dünnes papier, denn die machen sich eine art bausch mit dem sie dann "durchwedeln". das blöde daran ist, dass die knüller zwar auch mit dem dicken papier umgehen können, die falter aber probleme mit dem dünnen papier bekommen, denn man kann es zwar zehn- statt nur 2 mal falten, aber dadurch dass es nicht so reißfest ist, kann es schon mal passieren, dass man danach sehr sehr gründlich die hände waschen muss. natürlich wäscht man sich IMMER die hände danach, aber manchmal ist es eben noch notwendiger als ohnehin schon.

ich bin falter, so wie die allermeisten mittel- und nordeuropäer. in den usa und den südlichen ländern wird gerne geknüllt. warum das so ist weiß ich nicht. vermutlich liegt es daran wie es einem beigebracht wird.

es gibt auch 2 fraktionen der klopapierrollenaufhänger. bei den einen hängt das papier vorne herunter, bei den anderen hinten an der wand entlang. mir ist es eigentlich relativ wurscht wie rum das papier hängt, funktionieren muss es. was ich jedoch gar nicht mag sind diese riesigen industrierollen die in gastronomiebetrieben mit großer fluktuation oft hängen, aber auch in öffentlichen toiletten, wie zum beispiel in einkaufscentern oder veranstaltungsorten. diese riesigen rollen sind immer durch ein ebenso riesiges gehäuse geschützt, meistens aus metall, manchmal aus plastik und unten ist dann die aussparung aus dem im idealfall das lose ende der klopapierrolle hängen sollte. nur tut es das nur selten, also muss man von unten in das gehäuse hineingreifen und nach dem losen ende suchen. doch auch auf diese art ist es nur selten zu finden, also dreht man die rolle, bis man irgendwann das lose ende spürt. das ist äußerst nervig!

noch nerviger ist, wenn man zu spät drauf kommt, dass gar kein papier mehr vorhanden ist. wenn die toilette mit normalen rollen ausgestattet ist, dann erkennt man das ja frühzeitig, außer man hatte es sehr eilig und deshalb dieses wichtige detail übersehen, aber bei diesen riesigen rollen in ihren riesigen gehäusen erkennt man es oft nicht. also was tun? wenn man glück hat, dann ist noch die kartonröhre der leeren rolle vorhanden. die kann man aufdröseln und zumindest rudimentär das schlimmste erledigen. ist nicht angenehm und auch nicht ideal, aber besser als die hose einfach hochzuziehen. beim riesengehäuse der riesenrolle hat man nicht einmal das.

es gibt ja auch menschen die nicht können, wenn sie wissen, dass man sie hören kann. so schlimm ist es bei mir nicht, aber ich finde es dennoch unangenehm. die japaner haben für diesen zweck ja einen knopf eingebaut, (also in der japanischen toilette, nicht im japaner), der spülgeräusche simuliert, die eventuelle geräusche übertönen sollen. ich stelle mir eine öffentliche toilette vor, zum beispiel auf einer gut frequentierten autobahnraststätte, aus der es den ganzen tag herausrauscht. vielleicht sogar mehrstimmig?

es soll ja auch leute geben, die sich sogar auf der toilette unterm kacken noch miteinander unterhalten. ich finde diese unart total ungehörig. die toilette ist der allerletzte rückzugspunkt des menschen, der einzige platz auf der ganzen welt auf dem er unter normalen umständen noch alleine sein kann - und dann kommt so ein dummbatz und quatscht einen voll. womöglich sogar noch über mehrere kabinen hinweg. zudem weiß man ja nicht wer da aller noch zuhört. meine gespräche gehen niemandem etwas an, mal ganz davon abgesehen, dass ich auf der toilette keine gespräche führe. ich hatte mal einen chef, der tatsächlich nicht davor zurückschreckte seine telefonate für den toilettengang nicht zu unterbrechen. ich weiß das, weil er sich mal angeregt plaudernd in der kabine neben mir niederließ. aber der telefonierte ja auch unterm essen mit vollem mund....

jedenfalls kommen einem gerade auf der toilette gerne mal gute ideen. das kann man dann auch oft in schriftlich dargelegter form direkt an den wänden ablesen. die eine oder andere idee zu einem blogthema habe ich bereits auf der toilette zur welt gebracht, jedoch meistens lese ich, doch darüber habe ich bereits mehrere male geschrieben (und nein, ich bin kein toilettenfetischist, das thema gibt nur offenbar so einges her). wie auch immer, die toilette ist kein ort um gespräche zu führen, basta!


ein völlig anderes phänomen fällt mir in diesem zusammenhang ein, obwohl wir immer noch in der toilette bleiben: vor allem in gasthäusern, auf bällen, in bierzelten, kurz gesagt in feuchtfröhlicher umgebung passiert es mir immer wieder, dass ich mit wirklich prall gefüllter blase die toilette aufsuche und dort bereits jemand am pissoir steht. kerniges plätschern verrät mir, dass derjenige schon bei jener verrichtung zugange ist, die ich noch vor mir habe. also gehe ich die sache ebenfalls an, lass es fröhlich plätschern, bin irgendwann glücklich fertig, gehe hände waschen und abtrocknen - und der typ steht immer noch am pissoir und es plätschert immer noch. da fragt man sich mit welch generösem blasenvolumen solche leute gesegnet sind - oder geschlagen?

zur frage das blasenvolumens kann wikipedia weiterhelfen. dort erfährt man, dass der mann ab ca. 350-750ml inhalt einen harndrang verspürt, frauen ab 250-550ml. außerdem erfährt man, dass das volumen beim erwachsenen menschen zwischen 900 und 1.500ml beträgt.

ich habe mir mal den spaß gemacht und mein... naja, nennen wir es "entleerungsvolumen" gemessen. es sind ca. um die 500ml. wenn ich schon das gefühl habe zu platzen, dann kommt ca. ein dreiviertel liter zusammen. ich selbst sage ja schon scherzhaft, dass ich eine weibliche blase hätte - so gesehen stimmt das dann auch. also ist es kein wunder, wenn ich mit meinem halben liter komme, während ein typ mit eineinhalb litern in der toilette steht.

wieder was gelernt.

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