Freitag, 6. Juni 2014

KUNSTSTOFF

ein leben ohne kunststoff ist nicht mehr vorstellbar. es gibt zwar menschen die versuchen bewusst kunststoff zu vermeiden, wie zum beispiel diese junge tirolerin, doch de facto ist es nicht machbar. wer mit strom lebt hat kunststoffummantelte leitungen im haus, das lässt sich nicht vermeiden und wäre auch anders nicht sinnvoll. auch zu- und abwasserleitungen sind aus kunststoff. kühlschrank, geschirrspüler, tv-gerät und computer kommen ebenfalls nicht ohne kunststoff aus. in jedem kfz ist massenweise kunststoff verbaut, schuhe und kleidung bestehen auch zu einem großen teil aus kunststoff.

wie man sieht, man kann ihm nicht entkommen. aber man kann es einschränken, wenn man es denn möchte, denn all der kunststoff bringt natürlich viele vorteile mit sich. wer kunststofflos leben möchte muss dafür bezahlen. entweder tatsächlich finanziell, mit zeitaufwand oder mit mehr gewicht das herumzutragen ist.

wie ich schon einmal erwähnte mag ich zum beispiel weder geschirr, noch besteck aus kunststoff. dennoch besitze ich den einen oder anderen plastikbecher und das eine oder andere schneidbrett aus kunststoff. und natürlich jede menge tupperwarezeugs. sowas sammelt sich halt irgendwie an, auch wenn man es sich gar nicht selbst kauft. zudem sind die plastikbecher recht praktisch für den kaffee den ich während der fahrt im auto konsumiere. alternative gibt es dafür kaum, denn eine konventionelle tasse aus keramik wäre aufgrund des henkels nicht praktikabel. ich besitze zwar einen becher aus aluminium, ursprünglich waren es sogar deren zwei, doch einer ging für die reparatur meines auspuffs vor 2 jahren drauf, was wieder eine völlig andere geschichte wäre, doch leider konnte ich keine weiteren metallbecher finden. und selbst wenn ich mir metallbecher zulege, was mache ich dann mit den plastikbechern? sie wegzuwerfen wäre sinnlose verschwendung. da die plastikbecher vermutlich auch nicht so schnell kaputtgehen werden, werde ich sie auch noch ziemlich lange in verwendung haben (müssen).

ich liebe stoffturnschuhe, doch diese haben natürlich eine gummisohle, das geht gar nicht anders. eine sohle aus leder wäre nicht ratsam. also habe ich auch hier keine andere wahl. zudem sind mir schuhe mit ledersohle einfach zu teuer.

bei kleidung ist es wieder einfacher, hier kann man darauf achten keine polyacryl- polypropylen oder poly-wasauchimmer teile zu kaufen. 100% cotton und passt schon. von mir aus auch schurwolle oder leinen. gesünder ist es sowieso.

wie die oben erwähnte dame selbst auch einräumt, ist es gerade im toilettenbereich schwer auf kunststoff zu verzichten. es gäbe zwar zahnbürsten aus holz mit borsten aus tierhaaren, doch erstens kosten die ein vermögen, zweitens würde ich mir sowas nun wirklich nicht in den mund stecken wollen. und auch hier verwende ich einen plastikbecher, weil ich ihn nun mal habe. aber ich benutze keine schwämme aus kunststoff und keine kunststoffbürsten. mein rückenschrubber ist aus holz und tierhaarborsten und ich liebe ihn. ansonsten reicht mir ein waschlappen oder ein kleines handtuch statt eines schwamms.

noch schwieriger wird es bei der verpackung. es gibt kaum noch seife die nicht in folie verpackt wird. sogar meine geliebte naturseife ist inzwischen foliert, früher konnte man sie noch in kleinen papiertüten nach hause tragen. ebenso gibt es kein duschgel oder haarschmpoo das nicht in plastikflaschen kommen würde. nun, auf duschgel verzichte ich, ich habe ja seife. doch  beim haarschampoo wirds schwierig. ich hatte zwar mal eines in einer aluminiumflasche, doch das war ein geschenk. ich weiß also weder wo ich das wieder herbekommen könnte, noch was es kostet. war bestimmt sauteuer. dafür benutze ich wohl die letzte zahnpastasorte die es noch in einer metalltube gibt. das ist eigentlich zufall, ich mag die sorte einfach. ausserdem mag ich es die tube von hinten aufzurollen um noch das letzte aus ihr herauszuquetschen. das geht bei plastiktuben nicht mehr.

es werden sowieso immer mehr glasbehälter durch kunststoff ersetzt. wann hattet ihr denn die letzte ketchupflasche aus glas in der hand? wann die letzte limonade? mineralwasser? joghurt? milch?

einerseits freue ich mich nicht mehr so viel gewicht schleppen zu müssen, andererseits nervt mich der viele plastikmüll schon sehr. doch wie sollte ich dem ausweichen? es ist fast unmöglich geworden. entweder plastikflasche oder tetrapack - oder mit der milchkanne zum bauern - und dann bekommt man vielleicht auch wieder nur mehr kannen aus kunststoff zu kaufen.

ich reiße mir zwar kein bein dafür aus, aber ich versuche kunststoff zu vermeiden wenn es geht. ich kaufe ja nicht einmal lackierte bleistifte weil ich die haptik nicht mag und mein radiergummi ist schon 20 jahre alt. nicht weil ich so geizig wäre, sondern weil er immer noch funktioniert, bzw. radiert und ich darum halt keinen neuen brauche. außerdem gibt es nun mal kaum anlass irgendwo was zu radieren. ich verwende auch schon seit vielen jahren keine klarsichtfolien mehr, denn ich habe einen ersatz aus papier gefunden. das ist mir sehr viel sympathischer.

wie gesagt, man entkommt dem kunstoff sowieso nicht, aber man kann versuchen es zu reduzieren - wenn man denn will.....





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